Was WIRKLICH JEDE:R Sinnvolles tun kann! Wildbienenvortrag 5

Letztes Mal hast du schon erfahren, was so in Richtung Wildbienenunterstützung geht. Heute werde ich meinen letzten Beitrag über den großartigen Vortrag von Werner Meyknecht, organisiert von Daniela Tietmeyer von den Grünen Ibbenbüren, schreiben.

Du solltest das mal erlebt haben! Was ich hier schreibe ist echt nur ein bisschen (trotz 5(!) Beiträge über einen Vortrag) von der ganzen Vielfalt, die Werner vermittelt. Und auch nur, was ich dem entnommen habe, also in meinen eigenen Worten. Dazu kommen noch viele, spannende Informationen und wunderbare Einzelbetrachtungen der verschiedensten Wildbienen, die ihre ganz eigene Lebensweise entwickelt haben in unserer Natur! Es ist der Wahnsinn, ich würde es immer wieder machen, echt wahr!

Du kannst die ca. 75 % im Boden nistenden Wildbienen unterstützen, in dem du bewusst Flächen (Sandarien) für sie anlegst.

Finde eine lange sonnenbeschienene, freie Fläche auf deinem Grundstück und die grundsätzlich trocken ist. Ein Nadelbaum in der Nähe wäre prima. Sie soll einige Jahre nur für das Sandarium genutzt werden und möglichst freigehalten werden. Wenn das nicht gewährleistet ist, schaue lieber weiter unten, du kannst auch eines im Topf machen! Viel hilft natürlich in dem Fall auch viel ?.

Dort gräbst du eine 60 cm tiefe Grube., mindestens 40 x 40 cm.

Anschließend legst du eine ca. 5 – 10 cm tiefe Drainageschicht aus grobem Kies hinein. Mach das blöde Kiesbeet weg und verwende es sinnvoll!

Nun ist es wichtig, dass du lehmhaltigen Sand benutzt. Diesen bekommst du oft in Kieswerken. Werner bekommt seinen von der Üffelner Sandgrube (Lewe). Er muss lehmhaltig sein aber nicht wie Ton knackhart aushärten. Auf die Mischung kommt es an! Sandkastensand ist z.B. dafür nicht geeignet weil er gewaschen ist. Wichtig ist, dass er zusammen gepresst formstabil bleibt und nicht direkt auseinander geht. Dazu macht Werner einen coolen Sprühflaschentest.

Mit diesem perfekten Sand befüllst du nun die Grube. Zwischendurch ist es sehr wichtig, darauf herum zu stampfen, ihn also festzutreten. Das wird dir viel Spaß bereiten!

Schicht für Schicht, bis die Grube voll ist, trittst du ihn fest.

Unterlege es gerne, wenn du magst mit passender Musik!

Zu guter Letzt ist eine gute Deko natürlich auch drin. Damit die Katzen dort nicht ihr Geschäft verrichten, ist es sinnvoll Brombeerranken über dein Sandarium zu legen. Keine Sorge, die müssen nicht angewachsen sein ;-), die sollten nur pieksen.

Essenziell ist auch Totholz, denn aus dem können die Wildbienen Baumaterial abnagen.

Ein Sandarium für Wohnungen ohne Garten bzw. ohne lange zur Verfügung stehende Gartenfläche? Geht auch!

Dazu nimmst du einen Blumentopf oder ein altes Aquarium und füllst es wieder Schicht für Schicht mit Sand. Denk ans Andrücken. Auch etwas Totholz dazulegen oder hängen macht Sinn. So kannst du sogar auf deinem Balkon oder deiner breiten Fensterbank ein Sandarium unterhalten! ?

Wichtig ist hierbei, dass es trocken steht, damit darin nicht alle absaufen. Auch großartig bewegen würde ich es nicht, um nichts kaputt zu machen.

Unerlässlich ist es, ein gutes, ganzjähriges Nahrungsangebot zu schaffen!

Der beste Nistplatz nützt nichts, wenn es in erreichbarer Nähe keine Nahrung gibt. Kennst du ja sicher auch: Ohne Essen – ohne mich! Ist schon lange mein Credo ;-).

So geht es den Wildbienen auch.

Schaffe Nahrungsangebote!

(das kann ich echt nicht groß genug schreiben!)

Sähe und pflanze heimische Wildpflanzen (wusstest du, dass unsere Pflanzen woanders auf der Welt Wildpflanzen sind? Warum nehmen wir nicht unsere eigenen regionalen?) und schaffe den Wildbienen und anderen Insekten, die unser Ökosystem braucht (!) eine Welt, in der sie sich ernähren können! Alles natürlich im Rahmen deiner persönlichen Möglichkeiten, aber tu es!

Wildbienen können in der Nistzeit zum Teil nur 100 m fliegen ohne völlig zu erschöpfen! Daher ist es von gigantischer Bedeutung, dass Blühkorridore geschaffen werden!

Da sind alle, die auch nur ein bisschen Land besitzen (Eigentum, gepachtet oder gemietet) gefragt!

Lebensraum & Blühangebot!

Lass es blühen ?❣??? ? ? ? ?

Fang am Besten noch heute an, Frühblüher-Zwiebeln zu setzen!

So sieht dein Garten, dein Balkon oder was auch immer du hast, nicht nur wundervoll aus im Frühjahr. Du gibst den frühen Wildbienen die Chance, sich zu ernähren!

Win – Win! ?

Das sieht wunderschön aus! Wie Urlaub!

Zuletzt etwas, was WIRKLICH JEDE:R machen kann – auch ohne Garten, ohne Balkon und ohne breite Fensterbank:

Höre auf zu schweigen – sprich!

Rede über das Problem. Unsere Umwelt ist eine Symbiose, in der jedes Lebewesen einen Teil der funktionierenden Maschine namens Biosphäre* ausmacht! Wildbienen steuern einen wirklich großen Teil bei und sind ein deutlich größeres Zahnrad als wir selbst. Sprich über das, was du hier gelesen hast, bilde dich und besuche Vorträge von Experten und sprich darüber! Teile Beiträge in den sozialen Medien darüber! Wenn du magst auch meine Artikel aber es gibt da wirklich viele andere.

Zeige den Menschen ihren persönlichen, individuellen Handlungsspielraum, denn viele kennen ihn nicht!

Halte das Thema im Gespräch, das kann auch ganz nebenbei geschehen, wenn du dich gerade unterhältst.

Ein wunderschönes Wochenende wünscht dir

deine Nachhaltigkeitsvisionärin

Janina

* umfasst sämtliche Ökosysteme