Über mich

Janina Bischoff im Interview

Was hat dich zum Thema Nachhaltigkeit gebracht?

Die Erkenntnis kam, als ich mit 32 Jahren eine Dokumentation zum aktuellen Zustand unseres Planeten und die Vermüllung sah. Es sah die Misere zum ersten Mal bewusst. Somit hinterfragte ich meinen eigenen Lebensstil und fing im Kleinen an. Meine Familie brauchte ich nicht groß zu überzeugen, die standen und stehen noch heute voll hinter mir. Somit begannen wir Einwegplastik zu reduzieren.

Das war dein erster Schritt. Und wie ging es dann weiter?

Dieser wichtige erste Schritt, nein, die Erkenntnis, war wie ein ins Rollen gebrachter Stein! Wir schauten immer mehr hin und ich belas mich immer mehr zu dem Thema. Wir schränkten unseren Fleischkonsum ein, weil wir sahen, dass es den Tieren nicht gut erging, achteten auf Bioprodukte oder zumindest wenn möglich regional produzierte. Und ganz wichtig: Selbst machen! Das war mir zwarr schon vorher wichtig aber gerade als ich mich über für die Umwelt bedenkliche Zutaten weiterbildete, kam so manches Fertigprodukt nicht mehr auf den Tisch.

Also habt ihr euch ab dann gesund ernährt?

Nein, das kann ich nun, da ich Ernährungsberaterin bin, was ich Jahre später erst wurde, nicht unterschreiben. Generell würde ich nicht sagen, dass die Richtung verkehrt war aber von gesund, also ausgewogen, war da noch keine echte Rede. Selbst als wir vor ca. 3 Jahren begannen komplett auf Fleisch zu verzichten, war es noch immer keine optimale Ernährung, wenn auch die üblichen Blutwerte durchaus im Normalbereich ankamen. Vorher waren insbesondere Triglyceride deutlich über dem, was noch gut ist.

Propagierst du Vegetarismus?

Nein. Was ich persönlich für mich entscheide, dränge ich meinen Klient:innen nicht auf. Natürlich geht es um die Optimierung der persönlichen Ernährungsweise des Einzelnen und mit Sicherheit wird das Thema Fleisch dazu gehören. Der Konsum, wenn gewünscht, wird sich anschließend in einem gesunden (gesünderen) Rahmen bewegen und auch andere Konsum-Produkte werden natürlich unter die Lupe genommen. Aber da geht es vor Allem darum, zu verstehen, was dem Organismus gut tut und was nicht und warum.

Interessant. Wie ist es zur Ausbildung zur zertifizierten Ernährungsberaterin gekommen?

Dazu ist es gekommen, als mir eine Ärztin nach der Diagnose Polyzystisches Ovarialsyndrom sagte, dass ich kurz vor der Diabetes Typ 2 stehe und ein Medikament einnehmen sollte.

Ich fragte sie, ob es nicht auch Alternativen zur medikamentösen Behandlung gäbe. Darauf zuckte sie mit den Schultern. Ich fragte sie, wie es mit Ernährung und Sport aussähe. Ihre Antwort war schlicht: „Wenn Sie das können?“ Damit hatte sie mich! Bei sowas kommt mein „Böckchen“ und ich mache es zu meiner Priorität, zu meiner persönlichen Challenge, es genau so zu schaffen. Doch trotz allem, was über gesunde Ernährung so frei im Internet erhältlich ist, merkte ich schnell, dass mir Fachwissen fehlt um zu schaffen was ich wollte. Im Internet gab es zwar eine Menge Informationen aber teilweise widersprachen sie einander und es gab zig verschiedene Aussagen. Dann gab es die Seiten, auf denen nur stand: So und so wird es gemacht aber nicht warum. Oder es war ein Haufen Fachwissen notwendig um zu verstehen, was dort stand. Mein Mann schlug mir letztendlich eine Ausbildung zur Ernährungsberaterin vor. Auf Grund der Kosten habe ich mich erst gesträubt aber es hat sich vollkommen gelohnt. Als ich die erste Lizenz hatte, war ich so drin, dass ich kurzentschlossen die zweite hinterherschob. In der Zeit habe ich nachhaltig 5 kg abgenommen und mein Mann über 20 kg, ohne dass wir leiden mussten und ohne viel Sport. Obwohl das noch ein Kapitel ist, das anzugehen ich fest im Sinn habe. Jedenfalls ist daraus der Wunsch entsprungen, nicht nur mir selbst, sondern auch Anderen zu helfen, wenn auch eher präventiv, um gesünder zu leben und Erkrankungen zu vermeiden. Gerade Menschen, denen von ärztlicher Seite eine wunderbare Gesundheit diagnostiziert wurde, die aber immer noch gerne etwas mehr für ihre Gesundheit tun würden, sind bei einem Ernährungscoach richtig! Wichtig ist, wenn Krankheiten vorliegen, ist es wichtig, sich (ernährungs-)medizinische Hilfe zu suchen. Meine Hilfe ist im präventiven Bereich und nicht medizinisch. Ich hoffe, vielen Menschen, ob einzeln oder in Gruppen zu mehr Verständnis im Bereich der Ernährung verhelfen kann und wir zusammen ihre ganz eigene Sollumbruchstelle zu einem gesünderen Leben finden!  Ich bin immer wieder entsetzt, wie wenig ich vor der Ausbildung darüber wusste! Dabei ist das Verstehen der Schlüssel, die Motivation die benötigt wird um seine Lebensweise nachhaltig zum positiven zu verändern, möglichst bevor ernährungsbedingte oder -geförderte Erkrankungen unser Leben einschränken!

Das ist eine starke Geschichte mitten aus dem Leben! Du hast also einen echt starken Antrieb, anderen Menschen so wie dir selbst zu helfen. Bildest du dich denn auch weiter?

Ja natürlich! Ich bin laufend am Ball und mache Weiterbildungen im Bereich Ernährungsberatung, LifeCoaching und Nachhaltigkeit im Alltag, weil ich total fasziniert bin, was alles möglich ist und womit ich meine Klient:innen unterstützen kann. Meine eigenes persönliches Umfeld wird davon positiv beeinflusst und ich selbst entwickle mich weiter, was nur gut sein kann. Mein tägliches Ziel ist es mit mehr Wissen ins Bett zu gehen als ich morgen.

Das ist ein gutes Ziel! Was genau bietest du deinen Klient:innen?

Ich biete ihnen eine mobile Ernährungsberatung im lockeren Rahmen am Ort des Geschehens an, also bei ihnen zu Hause. Das kann natürlich auch online geschehen. Dazu kommt die Möglichkeit, sie bei einem bewussten Einkauf zu begleiten um da eine gesunde Routine reinzubringen und nicht mehr auf Quatsch reinzufallen und natürlich gemeinsames Kochen.

Auch Vorträge im Bereich Nachhaltigkeit und / oder Ernährung biete ich an – auch kindgerecht mit der Maus Willi und zukünftig auch Kochkurse, denn kochen ist schon immer meine große Leidenschaft gewesen und ich entwickle seit Jahren eigene Rezepte, die an meiner Familie getestet und für lecker befunden wurden.

Meine Klient:innen haben es also mit einer kreativen, humorvolle und einfühlsame Allrounderin zu tun, die um mehrere Ecken denkt und mit ihnen zusammen die individuell-optimale Lösung findet. Das Ganze ist natürlich ein Prozess, wo ich auf die Motivation der / des Klient:in angewiesen bin, ich werde niemanden einfach nur etwas vorbeten. Zusammen schaffen wir Einiges!

Noch etwas zu dir persönlich: Was machst du gerne?

Ich gehe gern spazieren, koche gerne, singe, tanze, fotografiere, lese, zeichne, schreibe, male und werkeln. Als hochsensible Scannerpersönlichkeit bin ich sehr vielseitig unterwegs. Eine gesunde Neugier, Kreativität und Humor sind voll mein Ding!

Was möchtest du den Menschen noch auf den Weg geben?

Nachhaltigkeit und gesunde Ernährung werden oft missverstanden weil unser Bildungssystem zu unserer Schulzeit nicht darüber unterrichtete und sich auch heute schwer tut. Gerade im Bereich des Verständnisses, statt stumpfen Auswendiglernens, ist noch viel Optimierungsbedarf. Wie sollen wir es unseren Kindern richtig beibringen, wenn wir selbst keine sinnvolle Bildung in dem Bereich erhalten haben? Damals wurde halt gegessen was auf den Tisch kam – aus die Maus!
Hinzu kommt natürlich eine Menge Werbung, versteckt und offen, die uns in völlig andere, ungesunde Richtungen zieht. Und dann auch noch die extreme Informationsflut und Jede:r im Internet erzählt einem etwas Anderes! Da ist es extrem schwer, wirklich eine zielführende Vorgehensweise zu finden und auch durchzuziehen.

Nachhaltigkeit betrifft nicht ausschließlich die Umwelt, sie betrifft auch dich persönlich und deinen Körper und die Körper, also auch die Gesundheit deiner dir anvertrauten Menschen. Somit ist ein nachhaltiger Umgang mit der Umwelt und uns selbst absolut notwendig, um gesund zu leben. Natürlich ein:e Jede:r, mit viel Achtsamkeit, nach den persönlichen Möglichkeiten.
Die finden wir garantiert!
Und das ganz ohne steinzeitliche Zustände – das ist doch wunderbar und gibt Zuversicht! Wir haben mehr in der Hand als wir uns zutrauen – und ich habe total Lust dir zu zeigen wie das geht!

Du bist es wert, dass du dich um dich kümmerst!

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