Der schwarze Hund – Metality *unbezahlte Werbung von Herzen

Der heutige Beitrag hat mal nichts mit der Art Nachhaltigkeit, über die ich normalerweise schreibe und auch nichts mit der Ernährung im Speziellen zu tun – es geht um etwas, was jeden von uns jederzeit treffen kann.

Die Depression. Umschrieben hier mit

„Der schwarze Hund“.

Auf eine der größten Volkskrankheiten unserer Zeit macht Metality aufmerksam um endlich die Mauern des Schweigens zu durchbrechen, die meist um Depressionen und von ihnen betroffene Menschen gebaut werden.

Dieses Thema betrifft unglaublich viele von uns und so auch mich persönlich. Der Beitrag geht mir sehr nahe und ich hoffe einfach, dass er etwas Gutes bewirkt.

Bild von Anemone123 auf Pixabay

Warum unterstütze ich das?

Mein Leben verlief alles andere als gradlinig. Es fällt mir schwer diese Zeilen zu schreiben. Ich sitze auch heute noch hier und meine Hände und vor Allem mein Kopf fühlt sich beim Schreiben seltsam entrückt an aber ich mach das jetzt!

Es ist leider viel in meinem Leben schief gelaufen, angefangen mit der Kindheit aber das ist eine viel zu lange Geschichte. Immer wieder kamen Phasen, in denen es mir durch Äußere Umstände nicht gut ging. Aber ich springe mal zu dem sehr offensichtlichen Punkt, viele Jahre später, ich war fast 30 Jahre alt.

Nach der Geburt meines 2. Kindes ging es mir übel, ohne, dass ich daran etwas ändern konnte. Im Krankenhaus nahm es seinen Anfang. Der Ton mir gegenüber nach der Geburt war eher rau und mehr nach dem Motto „Stellen Sie sich nicht so an!“ und „Sie haben Glück so einen tollen Mann zu haben!“. Dabei ging es mir wirklich schlecht. Bei der PDA wurde meine Hirnhaut versehentlich punktiert und ich hatte, neben einer heftigen Erkältung, auch noch die schlimmsten Kopfschmerzen meines Lebens und musste alle 3 Std. abwechselnd 2 Schmerzmittel nehmen.

Zuhause angekommen ging es mir immer noch nicht so, wie ich mich eigentlich kannte. Was ich zuvor auf den schroffen Umgang im Krankenhaus schob, wurde zuhause auch nicht besser.

joshuaclifford123 / 22 Bilder

Was ich vorher liebte, mochte ich nicht mehr.

Und das ist sehr grob umschrieben. Mir schmeckte nichts mehr, ich lachte nicht mehr weil es nicht ging, ich hatte keinen Hunger, immer wieder Angstzustände und schlief miserabel – immer wieder von Panikattacken durchbrochen. Selbst meinem Mann habe ich gegenüber kein echtes Gefühl mehr gehabt. Es fühlte sich an wie fremdgesteuert ohne irgendwelche Macht dagegen zu haben. In mir regte sich einfach nichts außer vor Allem Angst, dass das so bleiben würde – für immer.

Und mein Umfeld? Das war leider vollkommen überfordert mit der Situation. Von Ungläubigkeit, zu Unverständnis, über Schuldzusprüche und offene oder versteckte Sorge – es war alles dabei.

Ich wollte ganz normal fühlen jedoch alles was ich fühlte war Angst, so ein gezwungenes Pflichtbewusstsein und irgendwann Verzweiflung und Wut. Ob ich mein Baby lieb(t)e? Ja, ich liebte den kleinen Spatz und tue das noch immer, genau wie mein erstes Kind. Aber ich konnte nicht alles, was ich tun können wollte – ja musste – und das war frustrierend!

Ohne (fachliche) Hilfe / Unterstützung durch meine Lieben und meine Hebamme hätte ich diese Zeit nicht durchstehen können. Leider habe ich seitdem immer wieder Momente, in denen ich merke, wie mich so ein Schatten streift. Auch jetzt beim Schreiben, merke ich, wie nah mir das geht. Tränen stehen in meinen Augen, ich habe Gänsehaut und ein mulmiges Gefühl. Ich muss seit dem immer wieder auf mich selbst aufpassen, mit dem Schatten umgehen und mich wenn es schlimm wird an meinen Arzt wenden.

Vielen Menschen, die unter Depressionen leiden, wird nicht geholfen.

Sie müssen, sollen gefälligst stark bleiben – ob dieser Befehl nun von außen kommt, und das kommt er oft bewusst oder unbewusst – oder aus der Person selbst. Der Leidensdruck ist enorm!

Um sich das bewusst zu machen und zu zeigen, dass ich mit dem Thema vertraut bin, dass es mir bewusst ist und mit mir über das Thema geredet werden kann, trage ich nun ein Armband vom schwarzen Hund. Es zeigt: Du bist nicht allein!

Wenn ihr ein solches Armband an einem Menschen seht, wisst ihr nun also Bescheid.

Und damit auch ihr selbst durch dieses Erkennungszeichen anderen die Möglichkeit geben könnt, mit euch darüber zu reden, habe ich hier 6 Armbänder mit jeweils einer Black Dog Karte dabei für euch.

Ihr könnt sie euch auch kostenlos oder gegen eine Spende auf Metality.org bestellen, dauert aber vlt. einen Moment.

Ich finde es wichtig, dieses Projekt des gemeinnützigen Vereins zu unterstützen, da Depressionen immer noch Tabu sind und sich das ändern muss.

Ihr könnt natürlich auch den Verein durch eine Spende oder Mitgliedschaft unterstützen, wenn ihr mögt.

Auch Klient:innen von mir leiden oder litten zum Teil an Depressionen und es ist wichtig, zu wissen, dass sie bei mir auf Verständnis stoßen.

Um ein Black Dog Armband von mir zu bekommen, fragt mich einfach lieb und ihr dürft natürlich, wenn ihr mögt, auch schreiben, warum euch das Thema ebenfalls am Herzen liegt.

Ich weiß, es ist schwer darüber zu schreiben, welch einen Weg mensch mit der Krankheit hatte und auch mich hat es extrem viel Überwindung gekostet. Aber es ist wichtig darüber zu sprechen, damit dieser „schwarze Hund“ im Raum, bei all der Nicht-Beachtung, der Ignoranz, des Wegdenkens nicht zu einem Giganten heran wächst.

Alles Liebe 🙏

Janina Bischoff

Ernährungsberaterin mit Nachhaltigkeitsfaktor