Vegetarisches Essen DOCH NICHT so beliebt

Immer wieder lese ich: Vegetarische „Alternativen“ werden gar nicht so oft genommen. Gestern erst habe ich ein Interview mit einem Schnellrestaurantkettenbetreiber gelesen, der ansonsten offen für ein einträgliches Geschäft damit wäre. Das wundert mich nicht.

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Wenn ich überlege wieviel Müll Schnellrestaurants verursachen mit ihren Verpackungen, verstehe ich, dass ihre eher wie Randangebote erscheinenden vegetarischen Gerichte nicht den großen Absatz bringen. Nicht alle Vegetarier ernähren sich gesund aber häufig schon. Da spielen Umweltaspekte oftmals ebenso mit rein, das heißt auf einen geringen CO2-Fußabdruck wird Wert gelegt. Auch die extreme Menge an Einwegverpackungen, die leider zu oft am Straßenrand zu sehen sind, schreckt ab.
Wir wollen eine saubere Welt, in der Mensch, Pflanze und Tier respektvoll behandelt werden.

Das sollte unbedingt berücksichtigt werden.

Damit möchte ich keineswegs sagen, dass Fleischessende das nicht wollen aber davon scheinen genug dort zu speisen, so dass sich die Betriebsstätten lohnen.

Und – kaum zu glauben (! ? ) – auch Vegetarier haben verschiedene Geschmäcker und mögen Abwechslung!

Es muss auch nicht immer „super-gesund“ sein, aber etwas verantwortungsbewusster, denn viele, wie ich, sehen das große Ganze. Meine Moral isst mit. Und die sagt mir auch, dass der hohe Fleischkonsum durch die vielen Fleischangebote ist nicht das, was ich fördern möchte. Solange bleiben Schnellrestaurants die Alternative, wenn nichts anderes geht.

Randangebote sind nicht nur einfach unschön sondern benachteiligen!

Ich sehe das nicht nur bei Schnellrestaurants sondern auch in (Schul-)Mittagstisch-Angeboten. Dort gibt es mehr Fleischangebote als vegetarische.

Maximal ein vegetarisches Gericht gibt es! Das finde ich nicht nur als Vegetarierin sondern auch als angehende Ernährungsberaterin sehr problematisch.

Dazu eine kleine Geschichte:

Meine Tochter isst selbst einmal die Woche in der Schulmensa und ernährt sich, wie ich, vegetarisch.

Dort ist das Menü wie folgt:

Fleisch

Fleisch XXL

Vegetarisch

Fällt dir dabei was auf? ?

Sagen wir mal so, jede Person die etwas mehr Hunger hat, muss Fleischesser sein. Dabei sollte ein Mensch laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung maximal(!) 300 – 600 g Fleisch essen.

Nicht pro Tag.

Pro Woche. ?

Und da gehört Aufschnitt mit zu.

Wie schnell ist dieses Maß bei diesen Angeboten voll?

Warum kann sich Schul-Essen nicht an die Empfehlungen der DGE halten oder zumindest die Vegetarier gleichberechtigt behandeln? Was ist mit Kindern, die generell viel Hunger haben aber nicht immer das Fleischgericht haben möchten?

Leider ist meine Mail jeweils an die Schule und den Anbieter auf taube Ohren und zugehaltene Augen gestoßen. Und dabei habe ich die Empfehlung noch nicht mal erwähnt sondern nur unsere eigene Position und die der gegebenenfalls ebenfalls benachteiligten Schüler:innen geschildert.

Vegan können die beispielsweise gar nicht, dabei ist die Basis einer jeden Ernährungsform Gemüse und gemein ist es außerdem.

Aber ich schweife ab. Ich wüsste sehr gerne, wieviele Vegetarier:innen und Veganer:innen in „normalen“ Restaurants erst nach einem guten vegetarischen Gericht suchen aber anschließend doch ein Fleisch- oder Fischgericht abgewandelt ohne Tier ordern.

Schreibt mir bitte per Kontaktformular oder als Kommentar unter diesen Beitrag eure Erfahrungen in Restaurants und Empfehlungen sind natürlich auch gerne gesehen!

Du bist selbst Restaurantbetreiber? Klasse! Dann schildere mir bitte gerne deine Erfahrungen und wie du damit umgehst.

Vegetarisch… gegensätzlich?!

Zu den Aussagen des Schnellrestaurantbetreibers gibt es einen krassen Gegensatz:

Die Umsätze mit vegetarischen Produkten eines Wurstherstellers in siebter Generation.

War dieser im Jahr 2020 noch gleichauf mit dem der fleischhaltigen Produkte, steigerte er diesen 2022 um 42 % während der Umsatz der fleischhaltigen um 1,9 % sank.

Auf dem Gesamtmarkt wuchs der Umsatz mit Fleischalternativen um 33,2 %.

Es gibt also durchaus einen Markt für diese.

Vielleicht möchten Vegetarier einfach auch eine ordentliche Auswahl haben?

Oder auch Menschen, die einfach mal veggie essen möchten weil sie gerade mal keine Lust auf Fleisch haben.

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Ich denke, das könnte der Schlüssel sein aus diesem lustigen Teufelskreis sein:

Das Veggie-Angebot wird nicht wahrgenommen, weil es keine echte Auswahl gibt.

? ?

Es gibt keine echte Auswahl weil das sehr eingeschränkte Angebot nicht häufig genug gekauft wird.

Wenn es dann auch noch von den Nährwerten, von der Müllbelastung und von der Umweltverträglichkeit bei der Herstellung her passt, kann es nur Sieger geben.

Deine Nachhaltigkeitsvisionärin

Janina Bischoff

PS: Kommentiere bitte jetzt deine Erfahrungen und Wünsche ❣
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