Besonders gefährdete Wildbienenarten – Wildbienenvortrag 2

Heute geht es weiter mit dem wirklich informativen Vortrag von Werner Meyknecht, organisiert durch die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen Ibbenbüren Daniela Tietmeyer.

Hast du den ersten Teil verpasst? Macht nichts, den findest du hier.

Gibt es besonders gefährdete Wildbienenarten?

Besonders gefährdet sind von den weltweit 30.000 Wildbienenarten die solitären Arten. Ihre Art zu leben, ist sogar die Gängiste unter den Bienen! Dies sind nicht, wie die bekannte Honigbiene (Biene Maja), in Staaten lebende Bienen.

Es sind Bienen, die in Löchern im Boden, Mauern, Bäumen und sogar in Schneckenhäusern nisten!

Ist das nicht erstaunlich?

Die Weibchen schlüpfen aus ihrer Bruthöhle und wenn sie bereit sind, verlassen sie sie und werden bereits von einer Schwadron liebeswütiger Herren erwartet. Anschließend suchen sie sich ihrerseits einen Platz zum Nisten und legen ihre Eier und Nahrung darin ab. Vollkommen alleine. Wenn sie fertig ist, stirbt sie.


So habe ich mir ein Bienenleben nicht vorgestellt!

Leider fehlt es nicht nur an Blühangeboten der im kleinen Radius fliegenden Wildbienen, sondern auch an Orten, an denen diese extrem effektiven Bestäuber leben können! So wird Totholz in der Regel von Gärtnern weggeschafft, Löcher in Mauer zugespachtelt denn alles soll ordentlich aussehen! Flächen werden, trotz Gesetze die dagegen sprechen, versiegelt und zu Schotterwüsten verunstaltet.
Und noch mehr unterscheidet die weltweit nur 9 Arten der Honigbiene von der solitär lebenden, friedlichen Wildbiene: Die Honigbienen haben mit Widerharken besetzte Stachel, der bei einem Stich sehr viel Gift beinhaltet und wird samt Giftblase aus ihrem Körper rausgezogen. Die Honigbiene stirbt. Die Wildbiene hat auch einen Stachel, der in der Regel kaum zum Einsatz kommt.
Auch Hummeln, die nestbauende Wildbienen sind, warnen sichtbar bevor es zu einem Angriff kommt. Der Mensch oder das Tier sollten diese Zeichen nur nicht missachten! Oft ist das, was wir bereits für einen Angriff halten, nur ein „Geh weg! Verschwinde!“. Baumhummeln z.B. stupsen einen dann an. Auch sie sterben übrigens bei einem Stich nicht.

Am Schlimmsten trifft es jedoch oligolektischen Wildbienenarten.
Komisches Wort: oligolektisch.


Das kannte ich zuvor auch nicht!


Es bedeutet nichts anderes, dass sich diese Wildbienen ausschließlich vom Nektar und Pollen einer bestimmten Pflanze ernähren! Da gibt es zum Beispiel die Natterkopfmauerbiene, die alles Andere vermäht. Das heißt sie braucht den Natterkopf um zu überleben und nichts Anderes! Aber wenn alles, was nicht gekauft wurde, weggespritzt oder ausgerissen wird fehlen uns die Wildpflanzen, um die Bienen ernähren, die unsere Pflanzen und (Obst-)Bäume bestäuben!

Sie werden sie unweigerlich aussterben ?.

Und das wird sehr viel Schreckliches hinter sich herziehen, so viel ist sicher!

Und da hilft uns mit Sicherheit kein besonders akkurat bepflanzter Garten oder extrem hohe Bodennutzung für reichlich Erträge!

Morgen bekommst du mehr interessante Fakten über Wildbienen und warum die Klimaveränderungen auch ihnen zusetzen!

Eure Nachhaltigkeitsvisionärin

Janina

Ein Hinweis: Ich schreibe meine Artikel mit viel Herzblut und mit eigenen Worten.