Innovation und selber machen: Scheitern gehört auch dazu

Erstmal: Willkommen im neuen Jahr!

Ich hoffe sehr, dass du gut hineingekommen bist und auch schöne Festtage zuvor hattest – auch ohne viele Kontakte. Wir haben es genossen – sogar sehr. Das mag sich nun böse anhören aber das meine ich so ganz und gar nicht. Weihnachten mal nicht nur auf Tour sein hat auch seinen Reiz gehabt, obwohl uns die lieben Verwandten und Freunde gefehlt haben. Mit 2 Kindern ist es immer etwas anstrengend. Die Ringelblumensamen fanden übrigens alle toll.

Um zurück zum Titel zu kommen:

Ich habe euch im letzten Jahr eine Menge geglückter Erfindungen, Experimente und Erlebnisse geschildert und auch im Jahr zuvor. Das was schief ging, siehst du hier natürlich nicht. Genau wie auf anderen Kanälen.

Heute aber möchte ich dir sagen:

Es läuft gut 1/3 was ich mache schief bzw. nicht so wie ich es mir gedacht und erhofft habe.

Warum ich es wichtig finde, darüber zu schreiben?

Weil mir immer mehr auffällt, dass wir in eine Null-Fehler-Gesellschaft rutschen.

Wenn man einen Fehler macht, wird missgünstig, schadenfroh und hämisch auf einen gezeigt.

Schreib einen Satz in irgendeiner Social-Media-Gruppe falsch und wie die Rabenvögel werden dich böse, kleinmachende, ja sogar beleidigende Kommentare ereilen. Das schmerzt, dessen sollten sich diese Kommentartoren wirklich klar sein.

Viele entwickeln dadurch Ängste, Fehler zu machen. Fehlbar zu sein. Doch jeder, der etwas richtig macht, macht auch mal etwas falsch. Keiner ist perfekt.

Der Spruch klingt etwas abgedroschen – ich weiss – aber er ist wahr.

Wir alle müssen uns verinnerlichen, dass Fehler zum Lernen dazu gehören und dass Verständnis etwas ist, dass wir in diesem neuen Jahr wieder neu erlernen müssen.

Nicht nur für unseren Nächsten.

Aber auch.

Auch für dich selbst solltest du Verständnis haben. Gerade wenn du dir selbst Fehler zugestehst, bist du auch bereit, sie anderen Menschen und Tieren zuzugestehen.

Wie komme ich heute darauf?

Ich bin heute früh aufgestanden und wollte etwas nachbauen, was ich in einer Werbung gesehen hatte. Nicht für diese Seite, das gebe ich zu, sondern für uns privat.

Ich versuchte es und scheiterte. Nun hatte ich einen Jerseystoffschlauch und dachte mir, ich baue einen Draht hinein und macht daraus etwas für die Haare. Mit etwas Watte, habe ich das Ganze ausgestopft und was soll ich sagen:

Als es fertig war, hielt es die Haare nicht.

Nun habe ich ein… ja ein was eigentlich?

Ist weich – lässt sich ein wenig biegen – was ist es nur?

Ich nahm es mit ins Wohnzimmer, in dem die wöchentliche halb zwölf Sendung auf Kika lief. Mein Mann schaute an was ich in meinen Händen hielt und mich selbst fragend an.

Meine Erklärung:

Ich habe was gemacht, was nicht funktioniert – jetzt muss ich wissen WAS DAS IST.

Er lachte.

Ich werde es weiter versuchen. Vielleicht nicht mehr heute aber morgen. Es ist okay, viele Wege zu finden, wie es nicht geht. Entscheidend ist wohl, dass man nicht aufgibt. Es sei denn, man hat echt absolut keine Lust mehr drauf, dann wende ich mich etwas Anderem zu uns gut. Vielleicht kommt mir irgendwann die Idee, die alles verbessert, oder eben nicht. That´s life. Innovation lebt von Fehlern und Zufällen.

Also, wichtige Regel beim Tüfteln: Lass dich nicht unterkriegen und versuche aus dem was du hast etwas Tolles zu schaffen. Das gilt für sämtliche Künste denke ich. Wer weiß – vielleicht entsteht etwas total Tolles!

Solche Dinge zogen sich bei uns durch das ganze Jahr und das ist vollkommen normal nicht vollkommen zu sein.

Also lasst uns dieses neue Jahr weder uns noch andere verurteilen wenn Fehler gemacht werden, die niemanden weh tun oder ernsthaft schaden.

Lasst uns der Null-Fehler-Kultur, der sich breit macht, einen dicken Finger zeigen und wieder fehlerhafte, wunderbar einzigartige Menschen statt perfekte Puppen sein!

Herzlichst

Janina Bischoff
Bloggerin
Autorin
Comiczeichnerin
Kreativling