Dicke Haargummis (Scrunchies) selbst machen

Wir waren diese Woche in einem Drogeriemarkt um ein paar Hygieneprodukte zu kaufen. Dabei suchte sich meine große Tochter ein paar dicke Haargummis raus. Die waren natürlich teurer als die, die ich für normal in die Menge warf, denn wir haben ja alle lange Haare, auch Michael. Sie haderte sichtlich mit sich und ich bot ihr an, welche zu nähen denn sie sehen ja nicht gerade aus als wäre das ein großer Aufwand. „Aber Mama, du hast doch nie Zeit für sowas“, kam von ihr und traf mich direkt ins Herz. Ich versicherte ihr, dass ich mir die Zeit schon nehmen werde. Gesagt – getan. Ich schaute, was an Stoffresten in Frage kam. Auch Altkleider, die ich für solche Zwecke aufbewahrt habe, hab ich hervorgekramt. Es ergab ein Wust aus Sweat-, Jersey-, glatte Baumwoll- und Pannesamtstoffen. Nachdem ich dann in den Weiten des Internets gekramt habe um mich über die Methodik zu informieren, legte ich los.

Erstmal schnitt ich aus den Stoffen Stücke von ca. 11,5 cm * 34 cm aus damit ich eins nach dem Nächsten nähen konnte.

Als Nächstes drehte ich das erste Stück auf links und nähte die kürzen Seiten mit einem Overlockstich (ich hab den 2 x schmaler und etwas enger eingestellt) zusammen.

Anschließend legte ich den Stoff nun so hin, dass die Naht vorne war

und nahm diese so auf und faltete die beiden nun in der Mitte stehenden Stoffe so zusammen.

Die äußeren Stoffe legte ich aneinander.

Wichtig ist, dass die inneren Stoffe während des nun folgenden Nähens immer innen zusammen unten drin liegen, weil man sie sonst aus Versehen annäht und dann wäre alles hinüber. Also immer schön drauf achten.

Bis kurz vor dem Ende der Reihe habe ich die äußeren Stoffe zusammengenäht und die Nadel unten im Stoff gelassen. Dafür gibt es eine sehr praktische Funktionstaste an meiner Nähmaschine. Ich hob das Nähfüßchen und hab den Stoff dann weiter aus dem Stoff-„Oregamie“ rausgezogen.

Die Stoffkanten, die nun außen liegen habe ich wieder aufeinander gelegt, das Füßchen wieder runtergelassen und weiter genäht. Als dann bald der Anfang meiner Naht wieder erschien, habe ich bis einen Daumenbreit davor weitergenäht, damit ich eine Wendeöffnung habe.

Nun ging es ans Wenden und auf einmal machte die Falterei Sinn denn vor mir lag ein Stoffdougnut. Da ich noch Gummiband von einem für Spültücher verwendetes Babybettlaken, du erinnerst dich,

hatte, nahm ich einfach das. Ich schneide immer alles, was sich nicht spenden lässt auseinander und verwerte es wenn es nicht allzu hinüber ist. Jedenfalls piekte ich eine Sicherheitsnadel durch das Gummi, schloss sie und führte das Gummi in die Wendeöffnung

und anschließend durch die komplette Runde und wieder raus. Jetzt habe ich das Gummiband mit einer Hand festgehalten und mit der anderen getestet, wie stramm ich das Gummi haben möchte. Das habe ich mir dann passend gezuppelt. Nun habe ich es nur noch gut zusammengeknotet und die Enden abgeschnitten.

Das geht natürlich auch mit Nähgummis etc. wobei ich leider in den Anleitungen immer wieder sehe, wie großzügig die Enden weggeschnitten werden. Da bekomme ich, die ja Müll vermeiden möchte absolute Pocken.

Bitte achte auf möglichst geringen Verschnitt, es ist echt nicht schwer wenn man drauf achtet.

So, das Gummi ist nun drin und die Wendeöffnung habe ich völlig ungerührt mit einem Gradstich ganz am Rand verschlossen. Sieht ohnehin keiner.

Nun habe ich dadurch viele Haargummis genäht, niemand brauchte neue Ressourcen dafür, denn ich hatte schon alles zuhause. Sie sind individuell und tun, was sie sollen. Meine Töchter sind begeistert :).

Abschließend kann ich sagen, dass ein glatter Baumwollstoff sich am einfachsten dafür benutzen ließ. Jersey und Pannesamt rollen sich gerne auf und waren dadurch deutlich schwerer zu nähen aber mit ein bisschen „Mir das egal ab das hier und da ein paar Millimeter schmaler ist“ ging das auch. Und tatsächlich: Das sieht auch keiner. Manchmal braucht es einfach etwas Gelassenheit gegenüber Unperfektem.

Und hier sind die ebenfalls neu geborenen Haargummies 🙂

Zopfriedene Grüße

Janina@sollumbruchstelle.de