IBBENBÜREN wählt: Bei den Bürgermeister-Kandidaten nachgefragt

Du fragst dich sicher, wen du wählen sollst. Das kann ich dir natürlich auch nicht sagen. Ich habe die beiden Kandidaten, zum einen den amtierenden Bürgermeister Dr. Marc Schrameyer und zum anderen Herrn Jürgen Bernroth jeweils die gleiche Frage gestellt.
Wir versuchen da ganz neutral zu bleiben und die Antworten einfach gegenüber zu stellen weil uns die jeweilige Sicht darauf besonders interessiert.

Sollumbruchstelle.de:

Guten Abend Herr Dr. Schrameyer,
erstmal: Danke für die Möglichkeit Ihnen, den ich immer als sehr bürgernahes Stadtoberhaupt erlebt habe, eine Frage zu stellen, die mir und unseren Lesern speziell aus unserer schönen Stadt Ibbenbüren unter den Nägeln brennt. Sie treiben den Wohnungsbau aber auch die Erschließung von Gewerbeflächen voran. Das ist einerseits für uns Einwohner sicherlich eine gute Sache. Andererseits werden dadurch Wiesen etc. verdrängt. Sie kennen unsere Homepage eher aus dem Bereich der Plastik- bzw. Müllvermeidung. Aber auch wir verschließen unsere Augen nicht vor den Verdrängung der Lebensräume für Tiere und Pflanzen durch uns Menschen, die letztendlich auch unsere Lebensgrundlage sind und nicht nur in fernen Landen sondern auch hier im Gleichgewicht gehalten und geschützt werden müssen.
Haben bzw. planen Sie ausgleichende Maßnahmen?
Und wenn ich noch eine Frage nachreichen darf: Was haben Sie im Bereich der Aufforstung insbesondere mit Laubbäumen schon erreicht oder haben Sie vor zu erreichen?
Herzlichen Dank und Alles Gute!

Janina@sollumbruchstelle.de

Dr. Marc Schrameyer:

Hallo Frau Bischoff!
Für jede neue, von uns erschlossene Fläche müssen wir ökologischen Ausgleich schaffen. Das ist gesetzlich festgelegt. Zudem arbeiten wir an unserem ‚Masterplan Grün‘. Ziel ist es, unsere kommunalen Grünflächen ökologisch aufzuwerten und dort wo möglich auch durch neue Baumpflanzungen dem Klimawandel vorzubeugen bzw. Klimafolgenanpassung zu betreiben. In unseren neuen Bebauungsplänen legen wir zudem ökologische Kriterien fest, die von den Bauherren zu erfüllen sind (Gründächer, Grünflächen, Vorgabe max. Versiegelungsflächen etc.).
Viele Grüße

Sollumbruchstelle.de:

Sehr geehrter Herr Bernroth,
als hochmotivierter Bürgermeisterkandidat haben Sie unter Anderem vor, den Wohnungsbau aber auch die Erschließung von Gewerbeflächen voranzutreiben, bin ich da richtig informiert? Das ist einerseits für uns Einwohner sicherlich eine gute Sache. Andererseits werden dadurch Wiesen etc. verdrängt. Sie kennen unsere Homepage eher aus dem Bereich der Plastik- bzw. Müllvermeidung. Aber auch wir verschließen unsere Augen nicht vor den Verdrängung der Lebensräume für Tiere und Pflanzen durch uns Menschen, die letztendlich auch unsere Lebensgrundlage sind und nicht nur in fernen Landen sondern auch hier im Gleichgewicht gehalten und geschützt werden müssen. Planen Sie ausgleichende Maßnahmen? Und: Was haben Sie im Bereich der Aufforstung insbesondere mit Laubbäumen vor zu erreichen? Herzlichen Dank und Alles Gute!

Janina Bischoff
Sollumbruchstelle.de – NACHHALTIGER LEBEN

Jürgen Bernroth:

Sehr geehrte Frau Bischoff,
auch auf diesem Wege noch einmal herzlichen Dank für Ihre ausführliche Nachricht mitsamt einiger interessanter Fragen. Gerne beantworte ich diese nachfolgend, damit Sie die Antworten entsprechend veröffentlichen können:
Ich will keine Flächen unnötig versiegeln, sondern genauer hinschauen und innovative Lösungen finden: Ich möchte auf eine intelligente Art und Weise die Möglichkeiten und Wünsche von jungen Familien, die größere Wohnflächen suchen bzw. benötigen, mit den Wünschen von kleiner werdenden Familien, deren Kinder inzwischen eigene Wege gehen und die nicht mehr so viel Wohnraum benötigen, zusammenbringen. Das könnte verhindern, dass unnötig Fläche versiegelt wird und uns dazu bringen, die vorhandene Fläche besser zu nutzen. Der Verkaufspreis von Einfamilienhäusern im äußeren Bereich deckt allerdings nur selten den Kaufpreis einer kleineren Stadtwohnung. Hier gilt es, Anreize und Kommunikationswege zu finden, so dass eine „Win-Win-Situation“ entstehen kann… Gleichzeitig ist der Wunsch nach einem Eigenheim durchaus berechtigt und im Übrigen der beste Weg in eine geregelte Altersvorsorge. Deshalb ist es im Sinne einer wachsenden Stadt, auch weiterhin Bau- und Gewerbeflächen auszuweisen, um in Zukunft attraktiv zu sein. Dabei muss meiner Meinung nach zunehmend die Umweltverträglichkeit in den Blick genommen werden. Wir brauchen Ausgleichsflächen und Naturschutzzonen, die auch so benannt und festgeschrieben werden – damit am Ende Artenvielfalt erhalten bleibt und wir unseren Kindern eine lebenswerte Umgebung hinterlassen. Ich bin großer Freund davon, deutlich zu sagen: Umweltschutz beginnt vor unserer eigenen Haustür und ist Gemeinschaftsaufgabe. Jeder kann individuell seinen Beitrag leisten – auch die Stadt Ibbenbüren. Am Ende werden viele kleine Maßnahmen sich ergänzen und zum besseren Schutz unserer Natur führen können. Konkret denke ich an städtische Aufforstungsflächen, kleine angelegte Biotope, Begrünung von Dachflächen und Bushaltestellen, die Installation von Blumenampeln, die Förderung von Schulprojekten zum Umweltbewusstsein. Die Aufforstung wird uns noch lange begleiten und ist eine der Kern-Maßnahmen in der Aufzählung. Ich unterstütze die Initiative der CDU, ein Förderprogramm für privat interessierte Bürgerinnen und Bürger einzurichten, mit dem die Aufforstung auch auf privatem Grund unterstützt wird. Es gibt viele Nadelbäume auf privatem Grund, die nicht mehr gesund sind und perspektivisch durch wichtige Laubbaum-Pflanzungen ersetzt werden könnten. Ich hoffe, dass meine Ausführungen Ihre Fragen treffend beantworten.

Herzlichen Dank für das Interesse!

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Jürgen Bernroth

So, nun haben wir die Qual der Wahl. Es gibt diverse Homepages der Kandidaten, auf denen man sich informieren kann sowie die lokale Tageszeitung, die online Videos für ihre Leser parat hat sowie es auch ein paar im WDR gibt. Übrigens auch zu den Landratskandidaten.

Wie immer haben wir die Qual der Wahl.
Aber wie schön, dass wir sie haben, nicht wahr?

Janina@sollumbruchstelle.de