Feuerwerk – Ein Muss weil alle es so machen

Feuerwerk ist sehr hübsch, das sehe ich.

Auch mir gefällt es Feuerwerk zu sehen.

Nur weil mir etwas rein optisch gefällt, ist es aber noch lange nicht gut. Nur weil etwas mir Vergnügen bereitet, kann ich nicht alles andere ausblenden.

Mal ehrlich, jetzt da wir wissen, was es anrichtet, was das massenhafte Zünden uns Lebewesen und der Natur antut, wie Feuerwerk hergestellt wird und vor Allem wer es herstellt… geht das dann noch?

Was ist das für ein Ausmaß geworden? Lasst uns uns mal umschauen! Keiner zündet mehr eine einzelne Rakete. Es geht klar ins Wettrüsten mit den Nachbarn. Wer kann am lautesten Knallen. Ganz ehrlich, das kann man notfalls auch anders herausfinden, fragt mal in Mehrfamilienhäusern (Spaß). Oder wollen wir das Leuchten, das Lichtspiel bewundern? Wenn wir alle hellere Leuchten wären, bräuchten wir das ganze Inferno nicht. Und wir könnten es sein, wenn wir es wollten! Jeder! Wir können erschaffen statt demolieren! Wie wäre es, zu zeigen, was man im vergangenen Jahr Tolles gelernt hat? Instrumente spielen, Essen zubereiten und genießen, Spaß zu haben, zu singen, zu tanzen, ausgelassen ins neue Jahr gehen? Sich endlich die alten wundbrandigen Geschichten von der Seele reden? Entlasten! Zusammen sein. Einfach nur zusammen sein. Partys feiern, sich was schönes gönnen. Warum nicht? Wer vermisst dabei das Glitzergefunkel? Das kann man sich bei sowas locker abgewöhnen. Das Wettrüsten mit den Nachbarn. Kommt alle raus vor die Tür und feiert, ihr seid dann das Feuerwerk, die Glut die andere entzündet, es braucht die gemachten Lichter nicht. Wir können auch so alle verbunden sein, könnten scheinen und erhellen statt alles im stinkenden Schwarzpulveratem verschwinden zu lassen.

Wer jetzt mit jahrhundertealter Tradition kommt : Dass nahezu jeder rumböllert gibt es übrigens nicht seit Jahrhunderten, das ist in diesem Jahrhundert erst so! Etwas Feuer war üblich, möglichst viel Radau machen übrigens auch. Per Hand statt faul mit einer von armen Händen gefertigter Ich-kauf-was-also-bin-ich-was-Protzflitterbombe aus Müll, der nachher möglichst nicht auf eigenem Grund landet. Müll, der nicht einfach verrottet. Das Plastik braucht schon mehrere hundert Jahre um zu verrotten wenn es keiner wieder aufsammelt. Es wird sogar teilweise von Tieren gefressen die dann verenden. Ja, es war eine schöne Tradition von Menschen, die es nicht besser wussten, eine Tradition aus Angst geboren, aber eben die damalige Tradition. Nicht das bescheuerte LUXUSGEKNALLE, das es heute gibt! Dass jeder Raketen etc. verschießt ist nur so weil das Zeug so billig ist und wir so viel Geld dafür übrig haben. Früher hat man nur zu besonderen Anlässen bei Schlössern Feuerwerk hochgejagt, das hatte längst nicht diese Dimensionen!

Nebelig ist es, als wüsste die Natur was ihr heute „blüht“ aber es gab auch wie immer ein paar frühe Knaller, die nicht auf heute abend warten konnten.

Es stinkt, vermüllt, verletzt, beschädigt und verschreckt und das nur für ein paar Ahs und Ohs!

Das ist traurig kurzgedacht und egoistisch.

Traditionen ändern sich, hier hat keiner mehr Angst davor, dass böse Geister kommen und wenn dann feiern diese Menschen das mit Sicherheit nicht auf die Art. Traditionen kann man bei erschaffen, wie es auch unsre Vorfahren taten. Weil wir uns entwickeln und nicht mehr sind wie vor hunderten Jahren.

Es ist längst an der Zeit weil wir aus dem wüsten Geknalle mit Feuerwerkskörpern herausgewachsen sind und nun der Schutz unserer Natur, Friede und Einheit das ist, was Vorrang hat.

Lasst uns das neue Jahr begrüßen, uns umarmen oder sogar küssen, zur Abwechslung mal ohne Feuerwerk knallen dass die Funken sprühen, verrückt sein, tanzen, singen, feiern, ausgelassen sein wie ein junges Reh im ersten Sonnenschein aber uns bewusst sein, was wir tun, uns nicht einfach verlieren sondern ganz bei uns sein, die Momente bewusst genießen. Tun, was unseren Mitmenschen und anderen Lebenwesen gut tut oder zumindest nicht schadet. Warum nicht? Was hindert uns?

Einen sauberen, guten Rutsch

Janina@sollumbruchstelle.de